Anzeige

Bitte unterstützt die Online-Petition gegen die Abschaffung der Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule!

Heute mal was ganz Anderes:

Bitte unterstützt die Online-Petition gegen die Abschaffung der Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule!

Die Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule (GF-H) fördert und finanziert Bildungsmaßnahmen für Geflüchtete, Migrant*innen und Spätaussiedler*innen. Die GF-H soll aus Kostengründen zum Jahr 2024 abgeschafft werden und bereits jetzt wurde die Aufnahme von Stipendiaten kurzfristig eingestellt.

Aus der Beschreibung der Online-Petition:

Rettung der Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule (GF-H) – Bildungsberatung für Geflüchtete und Zugewanderte!

Die Bundesregierung plant, trotz Fachkräftemangel in Deutschland, Fachkräfteeinwanderungsgesetz und entgegen des Koalitionsvertrags, massive Einsparungen: Sie will das Bundesprogramm Garantiefonds Hochschule zum Ende des Jahres 2023 einstellen.

Der Fachkräftemangel ist eines der dringendsten Probleme der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft – doch genau jetzt soll das GF-H-Programm, das junge zugewanderte Ratsuchende auf ihrem Bildungsweg unterstützt, zum Jahresende ganz eingestellt werden!

Wir fordern daher den Fortbestand der Bildungsberatung GF-H!

Mehr Infos und direkt zur Online-Petition:

Online-Petition gegen die Abschaffung der Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule

Verbformen, die ihr in (fast) keiner Grammatik findet (II)

Teil 2 des Beitrags: Verbformen, die ihr in (fast) keiner Grammatik findet (I)

6. kommen + Partizip II

Das Verb kommen in Verbindung mit Bewegungsverben beschreibt die Art und Weise des Kommens. (Wie kommt ..?)

Beispiel: kommen + Partizip II
Kommt ein Vogel geflogen. (Deutsches Kinderlied)
Die Leute kamen aus allen Ecken herbeigeeilt.

Siehe hierzu: Vollverb + Partizip (als Prädikatsergänzung)

7. Zustandspassiv mit Modalverb

Es gibt aktive Verbformen mit Modalverb und Passiv mit Modalverb, also müsste es doch auch Zustandspassiv mit Modalverb geben, oder? Stimmt. ;)

Beispiel: Zustandspassiv vs. Zustandspassiv mit Modalverb
Die Geschäfte sind nach 20.00 Uhr geschlossen.
Die Geschäfte müssen nach 20 Uhr geschlossen sein.

Mehr zum Zustandspassiv mit Modalverb hier: Leserfrage: „Wie heißen die Formen des Zustandspassivs mit Modalverb?“

8. Zeitformen subjektive Modalverben

Die Zeitformen der objektiven und der subjektiven (Bedeutung der) Modalverben sind in der Gegenwart identisch, unterscheiden sich aber in der Vergangenheit.

Wie dien Zeitformen der subjektiven Modalverben lauten, könnt ihr hier nachlesen:

Subjektive Modalverben – Zeitformen

9. Passiversatzformen alle Zeiten

Passiversatzformen werden mithilfe der Verben sein bzw. lassen gebildet. Zur Erinnerung:

Beispiel: Passiversatzformen
sein zu + Infinitiv: Die Krankheit ist zu heilen.
sich lassen: Die Krankheit lässt sich heilen.
sein + Adjektiv mit Endung -bar: Die Krankheit ist heilbar.

Also müsste man die Passiversatzformen doch auch in alle Zeitformen setzen können, oder? Richtig. Dazu müsst ihr nur das Verb der Passiversatzform konjugieren (in die Zeitform setzen)

Falls ihr das nicht könnt, schaut mal hier: Leserfrage: Zeitformen von Passiversatzformen

Verbformen, die ihr in (fast) keiner Grammatik findet (I)

Eigentlich sollte dieser Beitrag mal „5 Verbformen, die ihr in (fast) keiner Grammatik findet“ heißen. Die 5 habe ich aber in der Zwischenzeit gestrichen, weil es immer mehr werden. .. ;)

Viele Deutschlerner und auch viele Muttersprachler stellen sich eine Grammatik als ein abgeschlossenes Regelwerk ähnlich einer mathematischen Formelsammlung vor.

In der Realität ist eine Grammatik aber (nur!) ein Versuch die grammatischen Regelmäßigkeiten, die der  Verfasser bzw. die Verfasserin der Grammatik entdeckt hat, zu beschreiben. Und dabei kann man natürlich leicht etwas übersehen oder vergessen.

Oder die fehlenden Formen werden von den Verfassern der Grammatik entweder als umgangssprachlich bzw. regionalsprachlich, als unwichtig oder als Problem, das nicht in eine Grammatik gehört, betrachtet.

Trotzdem kommen diese Formen besonders, aber nicht nur, im mündlichen Sprachgebrauch durchaus häufig vor. Und häufig bekomme ich dann eine Leserfrage zu dieser Grammatikform. ;)

Ihr fragt euch, wovon ich rede? Deshalb habe ich in diesem Beitrag mal eine unvollständige Sammlung von (Grammatik)formen zusammengestellt, die eher selten in Grammatiken erwähnt werden. 

1. sein + Infinitiv (Absentiv)

Die Form sein + Infinitiv wird auch als Absentiv bezeichnet. 

Beispiele: sein + Infinitiv (Absentiv)
Er ist Skifahren.
Sie ist arbeiten.
Wir sind einkaufen.

Was der Absentiv bedeutet, könnt ihr hier erfahren: Grammatikglossar – Absentiv

Den Absentiv sollte man nicht mit der folgenden Form verwechseln:

2. am + nominalisierter Infinitiv

Beispiele: am + nominalisierter Infinitiv
Ich bin am Arbeiten.
Wir sind am Packen.

Was es mit dieser Form auf sich hat, habe ich hier beschrieben: Sein + Partizip I? – Die englische Verlaufsform im Deutschen

3. vollendetes Perfekt/Plusquamperfekt

Das vollendete Perfekt kommt besonders in Süddeutschland recht häufig vor. Es gilt als rein umgangssprachlich und beschreibt eine in der Vergangenheit vollendete Aktion, deren Ergebnis sich bis zur Gegenwart schon wieder geändert hat.

Beispiel: vollendetes Perfekt
Mein Vater hat das Auto repariert gehabt. (=Jetzt ist es (schon) wieder kaputt.)

Und natürlich gibt es in Gegenden, wo das Plusquamperfekt gebraucht wird, auch das vollendete Plusquamperfekt

Beispiel: vollendetes Perfekt
Mein Vater hatte das Auto repariert gehabt.

4. tun als Hilfsverb

Das englische Hilfsverb (to) do kommt durchaus auch im Deutschen vor, gilt hier aber als umgangssprachlich bzw. schlechter Stil oder als Kindersprache. 

Beispiel: Hilfsverb tun – Kindersprache
Tust du mit mir spielen?

In der Umgangssprache kommt häufiger der Konjunktiv II von tun vor. 

Beispiel: Hilfsverb tun – Umgangssprache
Ich tät(e) das an deiner Stelle nicht machen.

5. haben + Infinitiv

Beispiel: haben + Infinitiv
Sie hat 50 Paar Schuhe im Schrank stehen.

Siehe hierzu ausführlicher: haben + Infinitiv

Diese Form sollte man natürlich nicht mit haben zu + Infinitiv verwechseln. Siehe dazu: haben zu + Infinitiv – haben als Modalitätsverb

Fortsetzung: Verbformen, die ihr in (fast) keiner Grammatik findet (II)