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Die Modalverben – Einführung

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Modalverb und Vollverb

Ein Modalverb benutzt man normalerweise zusammen mit einem anderen Verb. Dieses zweite Verb bezeichnet man auch als Vollverb.

Das Modalverb wird konjugiert und das zweite Verb (Vollverb) steht im Infinitiv.

Beispiel: Modalverb + zweites Verb
Ich kann singen.
konjugiertes Modalverb: kann (=3.Person Präsens Aktiv von „können“)
zweites Verb: singen (=Infinitiv)

Inhaltlich entspricht das zweite Verb einer Akkusativ-Ergänzung (Frage: was?).

Beispiel: Modalverb können
Ich kann (?) – Was kannst du? – Ich kann singen.

Wie bei anderen Verben mit Akkusativergänzung kann auch beim Modalverb anstelle der Akkusativergänzung ein Komplementsatz mit dass stehen.

Beispiel: Modalverb + dass-Satz
Ich will, dass du heute Abend pünktlich nach Hause kommst.

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Es gibt fünf reine Modalverben: können, wollen, müssen, sollen und dürfen.

Mögen/möchten

In vielen Deutschlehrbüchern und im Unterricht Deutsch als Fremdsprache wird außerdem möchten als Modalverb (im Indikativ Präsens!) betrachtet, was der Funktion im aktuellen Sprachgebrauch entspricht. Das Modalverb möchten existiert dann allerdings nur im Präsens als höflichere Variante von wollen.

Der Gebrauch von mögen als Modalverb ist relativ begrenzt und für Deutschlerner wenig relevant und wird deshalb in vielen Deutschlehrbüchern und im Unterricht Deutsch als Fremdsprache meist weggelassen.

(Da sich meine Grammatik nicht an Muttersprachler sondern an Deutschlerner richtet, folge ich ebenfalls dieser Interpretation von möchten bzw. mögen.)

Modalverbähnliche Verben

Verben mit Infinitiv(anschluss) ohne zu

Normale Verben (Vollverben) können im Gegensatz zu Modalverben ein zweites Verb nur mit einem Infinitiv mit zu ergänzen.

Beispiel: Verb beginnen
Ich beginne (?) – Was beginnst du? – Ich beginne zu studieren.

Neben den Modalverben existieren aber noch einige Verben, die wie Modalverben mit einem zweiten Verb ohne Infinitiv mit zu kombiniert werden können, normalerweise aber eine andere Ergänzung haben.

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Beispiel: lernen
normal mit Akkusativ: Ich lerne (?) – Was lernst du? – Ich lerne meine Vokabeln.
mit Verb 2: Ich lerne (?) – Was lernst du? – Ich lerne singen.

Zu dieser Gruppe gehören einerseits mögen und lassen und andererseits die Verben sehen, stehen, fühlen, helfen, hören, bleiben, gehen, fahren, kommen, lernen, lehren.

Zu den Verben mit Infinitiv(anschluss) ohne zu siehe ausführlicher im Kapitel: Verben mit Infinitiv ohne zu

Modalitätsverben

Zu den modalverbähnlichen Verben gehören auch die sogenannten Modalitätsverben. Modalitätsverben können wie Modalverben einem anderen Verb eine bestimmte Bedeutungsrichtung („Modalität“) hinzufügen, die mit Hilfe eines Modalverbs oder eines Adverbs umschrieben werden kann. Im Gegensatz zu den Modalverben verlangen die Modalitätsverben aber einen Infinitiv(anschluss) mit zu.

Beispiel: Modalitätsverb – scheinen zu
Modalitätsverb: Peter scheint krank zu sein.
Umschreibung: Anscheinend ist Peter krank.

Zu den Modalitätsverben mit Infinitiv(anschluss) ohne zu siehe ausführlicher im Kapitel: Modalitätsverben

Zurück zum Kapitel: Die Modalverben
Zum Inhaltsverzeichnis – Deutsche Grammatik 2.0

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