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Der Gebrauch des Konjunktiv I: Weitere Anwendungen

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Wie wird der Konjunktiv I gebraucht? Diese Seite bietet einen Überblick über die Verwendung des Konjunktivs I.

Außer in der indirekten Rede wird der Konjunktiv I im heutigen Deutsch vergleichsweise wenig gebraucht.

Zur indirekten Rede siehe ausführlich hier: indirekten Rede

Vermutung, Wunsch, Forderung

In Sätzen, die eine Vermutung, eine Forderung oder einen Wunsch ausdrücken, kann zur Betonung der „Noch-Nicht-Realität“ der Aussage der Konjunktiv I benutzt werden. In der Alltagssprache wird meist der Indikativ verwendet.

Beispiel: Vermutung
mit Konjunktiv I: Er vermutet, dass sie verheiratet sei.
ohne Konjunktiv I: Er vermutet, dass sie verheiratet ist.

Beispiel: Forderung
mit Konjunktiv I: Er verlangte, dass sie ihn heirate.
ohne Konjunktiv I: Er verlangte, dass sie ihn heiratet.

Beispiel: Wunsch
mit Konjunktiv I: Er wünschte sich, dass sie ihn heirate.
ohne Konjunktiv I: Er wünschte sich, dass sie ihn heiratet.

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Alte Kochrezepte

Den Konjunktiv I findet man auch in alten Kochrezepten. Heute wird er aber meist durch andere Formen wie z.B. den Indikativ, die formelle Variante des Imperativs oder durch den Infinitiv ersetzt.

Beispiel:
Konjunktiv I: Man wasche die Kartoffeln und gebe sie in kaltes Wasser.
Indikativ: Man wäscht die Kartoffeln und gibt sie in kaltes Wasser.
Imperativ: Waschen Sie die Kartoffeln und geben Sie sie in kaltes Wasser.
Infinitiv: Die Kartoffeln waschen und in kaltes Wasser geben.

Bibelsprache

Recht weit verbreitet ist der Konjunktiv I auch noch in der Bibelübersetzung. In der deutschen Alltagssprache klingen die Formen aber veraltet.

Beispiele:
Der Herr sei mit dir.
Der Herr segne dich und behüte dich.
Dein Reich komme, dein Wille geschehe.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Möge Gott dich beschützen.

Redewendungen

Der Konjunktiv I kommt außerdem in einigen festen Redewendungen vor.

Beispiele:
Gott sei Dank.
Es lebe die Republik.
Komme was wolle. (=Egal, was kommt, ..)

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