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Die Funktion und Bedeutung von „es“

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Kleines Wort, große Probleme – zumindest für manche Deutschlernerinnen und Deutschlerner. Die Frage, was es eigentlich bedeutet, hört man im Deutschunterricht immer wieder.

Eigentlich ist diese Frage nicht ganz richtig gestellt, denn genau genommen ist es ein grammatisches Funktionswort, das gar keine eigene Bedeutung hat, sondern eine grammatische Funktion übernimmt.

„Das Es“ ist zwar auch ein Begriff aus der Psychologie (siehe: Duden: Es), aber darum geht es im DaF-Unterricht normalerweise nicht, wenn nach der Bedeutung von es gefragt wird.

Deshalb habe ich im Folgenden mal zusammengestellt, welche Funktionen es erfüllen kann und verweise auf das Grammatikkapitel, in dem man mehr über die jeweilige Funktion von es erfahren kann.

Personalpronomen

Es ist das neutrale Personalpronomen im Nominativ und Akkusativ der 3. Person Singular.

Beispiel: es als Personalpronomen
Nominativ: Das ist mein Auto. Es ist ganz neu.
Akkusativ: Das ist mein neues Auto. Ich habe es gerade gekauft.

Zum Personalpronomen siehe hier: Das Personalpronomen

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Verben mit obligatorischem „es“

Einige Verben werden obligatorisch zusammen mit es verwendet, z. B. einige Wetterverben.

Beispiele:
Es regnet.

Siehe dazu ausführlich hier: Verben mit obligatorischem es

Es als Nominativersatz

Es kann als Ersatz für einen Nominativ stehen, wenn der Urheber einer Aktion unbekannt oder unwichtig ist.

Beispiel:
Der Briefträger klingelt an der Tür.
Es geklingelt an der Tür.

Weitere Beispiele:
Es brennt.
Es raucht.

Es als Platzhalter für den Nominativ

Es kann auch als Platzhalter für einen Nominativ stehen, der später im Satz erscheint. Diese Konstruktion ist meist stilistisch weniger gut und klingt veraltet. Sie kommt häufiger in Märchen vor.

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Beispiel:
Es als Platzhalter: Es gingen einmal zwei Königssöhne auf die Jagd.
besser: Zwei Königssöhne gingen einmal auf die Jagd.

Es als Platzhalter in Komplementsätzen

Ein Komplementsatz steht anstelle einer Nominativ- oder einer Akkusativergänzung des Hauptsatzes. Unter bestimmten Umständen kann bei Komplementsätzen im Hauptsatz zusätzlich es als „Platzhalter“ (Korrelat) für den Komplementsatz stehen. Das heißt, dass der Nominativ bzw. der Akkusativ sowohl durch es als auch durch den Komplementsatz ausgedrückt wird.

Beispiel: es als Platzhalter
es und dass-Satz = Nominativ: Es ist für mich wichtig, dass meine Eltern mich unterstützen.
es und dass-Satz = Akkusativ: Ich bedaure es, dass meine Eltern mich nicht unterstützen können.

Siehe dazu hier: Es als Platzhalter (Korrelat) in Komplementsätzen

Obligatorisches Es beim Passiv

Wenn ein Aktivsatz nur aus einem unpersönlichen Nominativ (man) und einem Verb besteht, ist es im Passivsatz als Nominativersatz obligatorisch.

Beispiel:
Aktiv: Man arbeitet.
Passiv: Es wird gearbeitet.

Es als Platzhalter beim Passiv

In allen anderen Passivsätzen kann man auch eine andere Ergänzung in Position 1 stellen, dann ist es überflüssig, stilistisch schlecht und sollte wegfallen.

Beispiel:
Aktiv: Man diskutierte lange über die Gesetzesänderung.
Passiv mit es: Es wurde lange über die Gesetzesänderung diskutiert.
Passiv (besser): Über die Gesetzesänderung wurde lange diskutiert.
Passiv (besser): Lange wurde über die Gesetzesänderung diskutiert.

Zu es beim Passiv siehe ausführlicher: Passivumformung mit es

Bezug auf einen vorhergehenden Satz

Es kann sich auch auf einen ganzen vorhergehenden Satz beziehen.

Beispiele:
Ich war in Berlin, aber es hat mir nicht gefallen.
Gestern war ich mit Paula in der Oper. Es war sehr schön.

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